Vom Kaufmannbild zum Sticker
Sammelbilder sind interessante Anschauungsobjekte mit geschichtlichem und kulturellem Hintergrund. Die ersten Sammelbilder wurden von einem französischen Kaufmann um 1872 erfunden.
Vor 1945
Vor der Jahrhundertwende bis Kriegsende waren Sammelbilder (Kaufmanns-, Automaten-, Zigarettenbilder usw.) vor allem Werbebeilage zu Konsumartikeln des täglichen Gebrauchs. Kaufleute wollten mit diesen kleinen Geschenken ihre Kunden an sich binden und den Verkauf von Schokolade bis Schuhcreme ankurbeln. Die Bilder erfreuten sich bei den Kunden schnell großer Beliebtheit und so gab es in kürzester Zeit viele ansehnliche Bilderserien.
Nach 1945
Nach dem 2. Weltkrieg waren vor allem Kaugummi-Hersteller kreative Vorreiter. Die Bilder wurden seitdem auch eigenständig in Tüten verkauft. Mit Fußball und Karl May nahm das Sammelgebiet so richtig Fahrt auf. So entwickelten sich mit der Zeit viele Abkömmlinge. Heute sind bei Sammlern vor allen Trading Cards, Sticker und Kaugummibilder gesuchte Objekte.
Das erste Album mit Selbstklebebildern gab es um das Jahr 1969. Die Firmen Americana und Bergmann sind bekannte Vorreiter in Deutschland. Mussten die Bilder bis dahin umständlich mit Klebstoff/Leim im Album befestigt werden, so war der Aufkleber modern und komfortabel.
Das ist nun schon fast 50 Jahre her und das Klebebildchen heißt heute Sticker. Anfänglich handelte es sich um ein einfaches Papierbild. Heute glitzern Sticker, haben einen 3D-Effekt, sind auf Metallfolie gedruckt oder leuchten sogar bei Nacht. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausführungen - deswegen sind sie keinesfalls langweilig. Die Firma Panini gilt heute weltweit als Marktführer für Sticker-Alben. Besonders die Serien zu Fußball Europa- und Weltmeisterschaften sind vielen Menschen bekannt und werden intensiv gesammelt. Aber auch andere Firmen wie Topps, E-Max, Blue Ocean, Preziosi, Ferrero usw. veröffentlichen gegenwärtig schöne Alben. Aktuell nutzen einige Firmen z.B. Rewe, Edeka wieder erfolgreich Sammelbilder zur Kundenbindung. So stirbt das Sammelgebiet nicht aus und begeistert nach wie vor Jung und Alt.